Das letzte Wort spricht Gott

Auszüge aus dem Buch:
Das letzte Wort spricht Gott
von M. Basilea Schlink
1992

Vorboten der Chrístenverfolgung

Warum werden die Seinen heute so gehaßt? Vor allem, weil sie zu Jesus gehören, dem Allerverachtetsten, der von Kind auf schon verfolgt wurde und im Arm Seiner Mutter fliehen mußte – bis Er zuletzt gekreuzigt wurde. Die Liebe zu Ihm treibt Jesu Getreue, in Seinen Fußtapfen zu gehen, und läßt sie in ihrer Lebensführung so anders sein als alle anderen. Unerschütterlich halten sie fest an Gottes Geboten und verleugnen nicht ihren Glauben an Jesus. Davon ist ihr Leben und Sein geprägt, und mit ganzer Entschlossenheit schwimmen sie gegen den Strom, den satanischen Trend unserer Zeit. Denn Abermillionen erheben heute ihre Fäuste gegen Gott, bespucken das Kreuz, verlachen Jesu Tod und schreien die Seinen nieder. Deshalb werden sie auch mehr und mehr gemieden, Kinder gläubiger Eltern schon jetzt verspottet.

Die sich selbst in unseren bisher noch „freien“ Ländern abzeichnende Christenverfolgung kann vielleicht sehr bald um sich greifen. Dann werden Gottes Getreue noch ganz anders geschmäht, verleumdet und in der Öffentlichkeit diffamiert werden. Durch Lügen und Verrat wird an ihnen Rufmord verübt und Schlechtes über sie verbreitet, ohne daß ein Gericht dagegen einschreiten würde. Mit Hilfe der Medien kann das leicht und rasch über die ganze Welt gehen. In zunehmendem Maß wird man bald auch christliche Werke ruinieren und das Leben der Gläubigen bedrohen. Das kann nicht anders sein auf Jesu Weg.

Wer heute sozusagen noch „das Gewissen der Welt“ darstellt, muß unter allen Umständen ausgeschaltet werden. Trifft es nicht in unsere Situation, was wir bei Paulus lesen: „Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muß der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden, und dann wird der Böse offenbart werden“ (2. Thess. 2,7-8). Was Satan hindert, seine Macht vollends aufzurichten, das muß ausgerottet werden – und dafür laufen bereits entsprechende Vorbereitungen.

Der Haß gegen gläubige Christen wird systematisch angeheizt – vor allem durch die Massenmedien. Im amerikanischen Fernsehen werden gegenwärtig zur besten Sendezeit Filme ausgestrahlt, in denen Christen die Rolle der Mörder, Geiselnehmer oder Sadisten zugeschoben wird. Man zeigt sie als Bombenattentäter auf Abtreibungskliniken oder Vergnügungsviertel, als Unzüchtige und Kindervergewaltiger...
     Eine Welle von Kriminalität überflutet die amerikanischen Schulen, doch die für das Erziehungswesen zuständigen Stellen „wissen mit einer erstaunlichen Sicherheit, daß es die Bibeln sind und nicht die Kugeln, die in Wahrheit eine Bedrohung für die Kinder bedeuten“. Darum wollen sie das Gesetz abschaffen, das die Diskriminierung religiöser Schülergruppen verbietet. (AFA Journal, August 1990, S 18)

Von Seiten der New-Age-Bewegung, der treibenden okkulten Kraft hinter dem Umweltschutz, gibt es einen neuen Grund, gegen die Christen vorzugehen: Sie tragen angeblich die Schuld an der heutigen Umweltkrise, denn sie glauben an einen Gott, der über der Natur steht. Den einzigen Weg, die Erde noch zu retten, sieht man darum in der Rückkehr zum Heidentum: Während „die verwirrten Sekten der mit der Bibel um sich schlagenden Christenheit den Ostermythos feiern“, bereitet sich die Welt vor auf ihre wahre Wiedergeburt. Millionen entdecken das göttliche Leben, das in allen Felsen wohnt, in allen Pflanzen, im Staub, in den Bäumen, in ihnen selbst. Der Planet erwacht zu seiner eigenen Göttlichkeit. Die neue Weltordnung kommt in Sicht. (Nach Marlon Maddoux, Freedom Club Report 4/92, zitiert in MIA, Juli 1992)

Vom gleichen Geist geprägt war der Umweltgipfel 1992 in Rio de Janeiro, an dem außer Politikern auch Tausende von New-Agern und Okkultisten teilnahmen, sogar der Dalai Lama. Auf diesem Treffen wurde deutlich, daß man eine neue Methode entdeckt hat, der ahnungslosen Menschheit die Weltregierung überzustülpen – nicht durch Krieg oder Revolution, sondern durch den Umweltschutz! (Im folgenden wird mehrfach Bezug genommen auf Donald S. McAlvany, Rettet Mutter Erde – der Umweltmoloch, MIA, Juli 1992)
     Mit allgemeiner Krisenstimmung und eingängigen Schlagworten will man die Weltbevölkerung dahin bringen, selbst nach einer Weltregierung zu rufen: „Rettet Mutter Erde! Rettet den Planeten!“ – und die Völker merken nicht, daß sie unter dem Deckmantel „Umweltschutz“ dabei sind, ihre Freiheit zu verlieren.

Schon seit über 20 Jahren arbeiten der Club of Rome, der Council on Foreign Relations (CFR), die Trilaterale Kommission, die Bilderberggruppe, das New-Age-Netzwerk und andere eifrig daran, noch in diesem Jahrtausend das vorgesteckte Ziel der neuen Weltordnung zu erreichen und alle Menschen einer von den Vereinten Nationen geführten Weltregierung zu unterstellen. In diesen rund 20 Jahren ist es dem Umweltschutz gelungen, in Amerika und den westlichen Industrieländern mehr Sozialismus, mehr Kontrolle über Einzelpersonen, mehr Einschränkungen für private Unternehmen und privaten Besitz durchzusetzen, als der kommunistische Einfluß in 75 Jahren dort zuwege bringen konnte.
     1990 begann die ständige UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED), die auch den Erdgipfel in Rio finanziert hat, verschiedene Arbeitsgruppen zu bilden, die sich mit allem befassen, was zum menschlichen Leben und zur Umwelt gehört, um es zu planen, zu überwachen, zu regulieren und zu kontrollieren – von der Natur mit Pflanzen, Tieren, Landschaften, Wasser, Luft, Landnutzung, Saatgut, über gefährlichen Abfall, Bevölkerungswachstum, Transportwesen, Energie, bis hin zu Gesundheitsfürsorge, Wohnungsbau und Steuern – alles wollen sie in der Hand haben.
     Ohne Zweifel gibt es echte Umweltprobleme, aber hier werden einige übertrieben und zu einer den ganzen Planeten bedrohenden weltweiten Krise aufgeblasen. Denn wer die neue Weltordnung einführen will, braucht Krisen – wirkliche oder künstlich gemachte –, um das Notstandsrecht anwenden und damit die Menschen besser in der Hand haben zu können, sie umfassend zu kontrollieren, in ihrer Freiheit zu beschneiden und ihnen schließlich eine Weltregierung aufzuzwingen. Es gibt bereits Umweltfanatiker, die tatsächlich Menschen töten würden, um „Mutter Erde“ zu verteidigen.

Aufschlußreich ist dazu eine Äußerung von Maurice Strong, der schon die erste globale Umweltkonferenz 1972 organisiert hat und der führende Kopf des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ist, ein Verfechter der neuen Weltordnung, geprägt von Sozialismus, Okkultismus und New Age. In einem Interview mit der kanadischen Zeitschrift West Magazine brachte er seine Idee zum Ausdruck, die einzige Hoffnung, den Planeten zu retten, bestehe darin, daß die Industrienationen zusammenbrechen. Und er fragt sich: Ist es nicht unsere Verantwortung, diesen Zusammenbruch herbeizuführen? (The Wizard of the Baca Grande, West Magazine, Alberta, Kanada, MIA, Juli 1992)
     Die New-Age-Führer sind indessen davon überzeugt: „Mit der richtigen religiösen Perspektive wird die Eine-Welt-Regierung und die planetarische Erlösung herbeigeführt ...“ (Nach Marlon Maddoux, a.a.O.)
     Immer wieder ergehen darum Aufrufe, mit den „alten Strukturen“ Schluß zu machen, endgültig Abschied zu nehmen von dem, was man bisher heilig gehalten hatte, die „alte Tür“ zu schließen und die Erde von „allen negativen Mächten“ zu reinigen. Damit sind in erster Linie gläubige Juden und Christen gemeint. Seit Jahren zieht sich das wie ein roter Faden durch die New-Age-Veröffentlichungen in aller Welt, wie es in größerem Stil zuletzt im Januar und Juli 1992 geschah.
     Bereits Alice Bailey (1880–1949), richtungweisend für die Strategie der New-Age-Bewegung, fand es gut, die UNO mit Atomwaffen auszurüsten. Diese könnten dann auch eingesetzt werden, „wenn Aggressionen zum Durchbruch kommen“, sei es von Staaten oder mächtigen religiösen Gruppen. (Constance Cumbey, Die sanfte Verführung, Asslar 1987, 4. Aufl., S. 87f)
     Ähnlich klingen Forderungen, die auf dem Erdgipfel in Rio erhoben wurden: Da ging es um massiven weltweiten Sozialismus, Personenkontrolle und Weltregierung. Eine globale Umweltpolizei wurde gewünscht, damit Umweltverbrechen besser verfolgt werden könnten. Eine Weltverfassung kam zur Sprache, die nicht nur Umweltkatastrophen und Überbevölkerung vermeiden helfen soll, sondern auch Handhabe dafür bieten, persönliche Rechte zu beschneiden. Die Bevölkerung der Industrienationen soll hoch besteuert, die Herstellung und der Verbrauch von Gütern in diesen Ländern begrenzt werden. Dramatisch eingeschränkt werden soll die Benutzung von Autos und elektrischen Geräten, seien es Küchenmaschinen oder Computer.
     Im August 1991 hatte Maurice Strong in einer UNO-Veröffentlichung geschrieben, daß Lebensstil und Konsumgewohnheiten des Mittelstandes nicht länger geduldet werden könnten. Eine Wende sei nötig zu einem Lebensstil, der weniger umweltschädlich ist. In den amerikanischen Medien hat längst eine Art Gehirnwäsche im Blick auf die Umweltkrise eingesetzt – bis hin zum „Umweltstundenplan“ in fast allen öffentlichen Schulen, denn an Kinder läßt sich Umwelt am leichtesten verkaufen. Aber auch bei uns wird zunehmend deutlich, wie man sich der Kinder bedient, um zum Beispiel das Kaufverhalten der Eltern zu beeinflussen: Das und das kaufen wir nicht mehr – die Kinder haben gesagt, es hat zuviel Verpackung ...
     Beim Erdgipfel in Rio waren 300 000 Zuschriften von Kindern ausgehängt, selbst etwas für unseren Planeten zu tun. Wie lange wird es dauern, bis Lehrer, Schulbücher oder Fernsehen die Kinder auffordern, ihre Eltern oder Nachbarn wegen „Umweltverbrechen“ anzuzeigen? In einigen Gegenden der USA ist es schon geschehen, daß Kinder von den Behörden Geld bekamen, wenn sie über Umweltsünder berichteten.

Groß geschrieben wird bei den für Rio Verantwortlichen die Geburtenkontrolle. Mit welchen Mitteln auch immer, das Bevölkerungswachstum muß verhindert werden, um die Rohstoffreserven der Erde zu schonen. David Brower, einer der führenden Verfechter der Geburtenkontrolle, drängt darauf, als erstes mit einer Geburtenkontrolle „im reichen weißen Amerika“ zu beginnen, denn jedes Kind, das einem weißen Amerikaner geboren werde, verbrauche etwa 50mal soviel Rohstoffe wie ein Kind aus einem schwarzen Ghetto. Der Club of Rome drückt dieses Nahziel in Zahlen aus: Er möchte die amerikanische Bevölkerung auf 75 Millionen vermindern. Was mit den restlichen 175 Millionen Amerikanern geschehen soll, wird nicht gesagt ...
     In UNO-Kreisen verteidigt man die chinesische Form der Geburtenkontrolle – gesetzlich vorgeschriebene Abtreibung und Sterilisierung – Gefängnisstrafe für Eltern, die nicht bereit sind, sich danach zu richten. Manchem ist das noch nicht radikal genug, so daß bereits zusätzlich empfohlen wurde, dem Trinkwasser und den Nahrungsmitteln etwas beizumischen, was die Menschen steril werden läßt. [Das ist inzwischen in Afrika und in Indien schon geschehen.]
     Spätestens hier wird der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Strömungen deutlich, die geplante Elternschaft, Abtreibung, Euthanasie und Umweltschutz um jeden Preis fordern. Alle möchten sie die Weltbevölkerung verringern, um „Mutter Erde“ und unsere knappen Rohstoffe zu retten. Das wahre Ziel der neuen Weltordnung ist es, „Mutter Erde“ zu reinigen für die genau festgelegte Zahl von 2 Milliarden Menschen, denen es dann noch erlaubt sein wird zu leben. Diese sind bestens vorbereitet worden für ihren Platz in der neuen Weltordnung und werden willige Werkzeuge sein – oder sie werden aufhören zu existieren. (Nach Don Bell, MIA, Mai 1992)
     Daß hier in erster Linie die gläubigen Christen beseitigt werden sollen, liegt auf der Hand. Denn die New-Age-Bewegung ist samt dem von ihr vorgeschobenen radikalen Umweltschutz eine der stärksten okkulten und von Grund auf bösen Mächte unserer heutigen Welt.

... und Er führt es herrlich hinaus

Der Fehler in der Rechnung ist aber, daß man bei all diesen Überlegungen das Entscheidende vergessen hat: Gott! Wie können Menschen losgelöst von Ihm eine neue Welt erstehen lassen – Geschöpfe ohne ihren Schöpfer? Was Größenwahn und Überheblichkeit gegen den dreieinigen Gott hervorbringen, das wird zusammenbrechen und vergehen, noch ehe es aufgebaut ist. Das „Tausendjährige Reich“, von Hitler proklamiert, lag schon nach zwölf Jahren in Schutt und Asche, denn ohne Gott kann der Mensch nichts vollbringen. Seine Sinne, sein Verstand sind mit Finsternis umhüllt.

Allein der allmächtige Gott kann eine neue Welt schaffen. Und nur Menschen, die ganz in Gott leben, können von Ihm her etwas Bleibendes aufbauen, .in Seiner Kraft und unter Seinem Segen wirklich etwas erneuern. Die Weltveränderung, an der nach Gottes Willen und in Seinem Auftrag Menschen mitarbeiten dürfen, kommt nicht durch menschliche Überlegungen zustande, sondern wird allein von Ihm vollbracht, dem Allerhöchsten. Nach Gottes ewigem Ratschluß soll ein Neues hervorsprossen – ein Vorschatten der neuen Erde –, wenn unter Seinen kommenden Gerichten, vor allem durch den Dritten Weltkrieg, unsere jetzige Welt weithin zusammengebrochen sein wird. Und was Gott will, das geschieht.

Nicht auf dem Weg der Gewalt oder des Umsturzes schafft Gott das Neue. Nein, aus Liebe hat Jesus einst Sein Blut für uns vergossen, und auch Sein Reich bringt Er nur durch Lieben und Leiden zur Entfaltung. Das tut Er zusammen mit Seinen Getreuen, die den gleichen Geist in sich tragen wie Er. Obwohl sie in sich selbst schwach sind, wohnt in ihnen dann eine gewaltige Kraft. Denn ihre Stärke liegt in ihrer Leidenshingabe aus Liebe zu Jesus, dem Lamm Gottes, ihrem Bräutigam. Um Seinetwillen können sie sich verwunden lassen – und weil sie ihr Leben nicht lieben bis an den Tod. Darum haben sie nichts zu verlieren und sind dem satanischen Heer gegenüber in Wahrheit die Stärkeren, mag ihre Zahl auch noch so klein sein.
     Durch ihre Leiden dürfen diese Getreuen mit Grund legen für den Anfang eines neuen Reiches – aus Gottes Herzen geboren, aus Jesu Leiden, der die Sünden der Welt getragen hat. Eine Anzahl von ihnen wird auch „das Wort ihres Zeugnisses“ (Offb. 12,11) mit dem Leben bezahlen müssen. Dadurch dürfen sie mithelfen, Seinem Reich Bahn zu machen. Jesus, das Lamm Gottes, läßt sie als Lämmlein Seinen Fußtapfen folgen und im Unterliegen siegen. Denn Er überwindet Satan auch jetzt am Ende der Zeiten als das Lamm, das Wunden trägt. Und die Ihm nachfolgen, gestaltet Er um in Sein Lammeswesen, daß sie duldend und leidend und sich für andere verblutend den Sieg der Liebe Jesu darstellen. Der Liebe gehört immer der Sieg und nie dem Haß. Der Triumph des Lammes wird das Ende sein.

Gott ist nicht nur der Leidende und Klagende, Gott ist zugleich der, von dem es heißt: „Aber der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer. Einst wird er mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie erschrecken“ (Ps. 2,4–5). Das wird beim Dritten Weltkrieg und den kommenden Strafgerichten offenbar werden, denn die Menschen haben Gottes Liebe voll Haß und Hohn verworfen.
     Ja, Gott klagt, Gott leidet, Gott liebt – und Er bleibt doch der triumphierende Herr und Richter, der Herrscher über das ganze Weltall, der die tobenden satanischen Mächte besiegt, die Geister heimsucht, die in der Höhe sind (Jes. 24,21) – und zuletzt Jesu ewiges Reich aufrichtet. Zu diesem Herrn dürfen wir gehören.

Welch ein Unterschied: Die neuen Weltordnungen, die unsere Erde retten und ein Friedensreich schaffen sollen, entspringen Menschengehirnen, und Menschen, die von Gott abgefallen sind, wollen sie durchführen. Aber das Neue kommt von dem dreieinigen Gott – als kleiner Vorschatten des ewigen Reiches Jesu Christi schon nach dem Strafgericht der Weltkatastrophe und im Vollmaß dann bei Jesu endgültigem Herrschaftsantritt nach Seiner Wiederkunft, denn bei Gott ist alles Wahrheit, geboren aus Seinem Herzen voll Weisheit und Liebe, und hat in Ewigkeit Bestand.
     Das gilt für das Ende der Weltzeit, doch vorlaufend, nach meiner Erkenntnis, auch jetzt schon für die nahe Zukunft. Darum wird die neue Weltordnung samt allem, was dafür geplant worden ist, vor der kommenden Weltkatastrophe, dem Strafgericht Gottes, voraussichtlich nicht mehr verwirklicht werden.

Welch eine Hoffnung haben Seine Getreuen! Gott behält unsere Welt in Seinen Händen. Das letzte Wort spricht Er, die ewige Liebe. Und was im Großen für die Welt- und Heilsgeschichte zutrifft, das gilt auch für unseren persönlichen Glaubenskampf gegen Sünde und satanische Mächte, für unsere Nöte und bitteren Endzeitleiden.
     Welch ein unaussprechlicher Ausblick auf das Ziel, den Heilsplan der Liebe Gottes! Wohl ist die Endzeit eine Zeit größter Leiden für die Seinen; aber diese Leiden brechen Bahn für das kommende Reich Gottes, Seine Herrschaft über alle Welt. Nach der antichristlichen Zeit wird Jesus wiederkommen in Glorie und Majestät. Dann werden Seine Getreuen mit Ihm die unaussprechliche Freude teilen, denn sie haben Jesus geliebt, mit Ihm gelitten und geklagt, sie waren Ihm zum Trost im Grauen der Endzeit. Mit allen Überwindern dürfen sie droben teilhaben an Seiner Herrlichkeit und Seine endgültige Machtübernahme anbetend miterleben, da die Reiche der Welt unseres Herrn und Seines Christus geworden sind (Offb. 11,15).

Die Endzeit ist darum eine einmalige Zeit in der Heilsgeschichte und in der gesamten Menschheitsgeschichte. Obwohl sie die größte Trübsal mit sich bringen wird, die je die Erde sah, ist es doch etwas Besonderes, in dieser Zeit zu leben. Nie hat für Gott eine Seele, die Ihn liebt und mit Ihm leidet, soviel bedeutet wie jetzt. Nie konnten Seine Getreuen so in die Gemeinschaft Seiner Leiden (Phil. 3,10) hineingenommen werden wie jetzt, da die Leiden Gottes zum Höhepunkt kommen.
     Jesus, der Allerhöchste und Allerdemütigste zugleich, hat in Seinen Erdentagen den Jüngern von Herzen gedankt und ihnen einen ewigen Lohn zugesprochen, weil sie bei Ihm ausgeharrt haben in Seinen Anfechtungen (Luk. 22,28). Bei Seinem Kampf in Gethsemane hat es Ihn danach verlangt, daß sie mit Ihm wachen und beten möchten. Jesus aber ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe (Hebr. 13,8).
     Ja, schon im Alten Bund tat Gott Vater Sein Herz so weit auf, daß Er in Seinem tiefen Leid als „Keltertreter“, der zürnen und richten muß, nach Seinen Menschenkindern ausschaute: „Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich verwunderte mich, daß niemand mir beistand ...“ (Jes. 63,5). Oder wie wir es aus Psalm 69,21 kennen: „Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine.“
     Ist es nicht eine Gnade für uns in der Endzeit, daß Gott überhaupt Seinen Schmerz offenbart hat – daß Er uns etwas spüren läßt von Seinem Klagen – daß Er uns in Sein Herz sehen läßt und in die Tiefe Seiner Leiden und Seines Liebens. Ihn erquicken und trösten zu dürfen, ist eine so hohe Auserwählung, daß wir sie kaum fassen können. Und doch ist sie uns geschenkt. Dafür zu leben, ist das selige Geheimnis, das Seine Getreuen heute im Herzen tragen. Liebende, die mit Ihm klagen und leiden, hat der Herr sich erweckt am Ende der Zeiten – die Klagetrösterschar. Sie findet all ihren Trost in Gott allein, und Gott zum Trost zu sein, ist ihres Lebens tiefster Sinn.


23. November 2015


ZURÜCK


vissza

a KÖNYVTÁR oldalra                              INDEX