Da wird die Hölle nervös!
Predigt von Pfr. Roger Ibounigg am 6. Juli 2023 in Pöllau
(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=jaF-QcwhI_w
und hier: https://rumble.com/v31cts0-da-wird-die-hlle-nervs.html)


Wenn die Hölle aktiv wird, dann muss es etwas Wichtiges sein!

Wir schauen heute auf die heilige Maria Goretti, Patronin der Reinheit, der Keuschheit, Märtyrerin der Reinheit.

In wenigen Tagen beginnt das Jugendtreffen im Pöllau und das ist beim Jugendtreffen immer auch eine ganz wichtige Dimension: den jungen Menschen reinen Wein einzuschränken, was auch den Plan Gottes über die menschliche Sexualität beinhaltet.
     Wie sollen wir diese Dimension des Körperlichen, des Sexualität leben in Seinem Licht? Wie können wir diese Reinheit bewahren? Wie können wir diese Dimension leben wo die ganze Hölle dagegen anrennt; denn die Unreinheit trinkt aus allen Poren der Medien?

Ja. Maria Goretti kann uns hier eine große Fürsprecherin sein. Sie wurde geboren am 16. Oktober 1890 in Corinaldo, das ist in Ancona. Später zog die Familie nach Nettuno, das ist südlich von Rom. Vier Geschwister und ihr Vater starben früh. Sie arbeitete hart im Haushalt, die Mutter und der Bruder auf den Feldern. Sie hatten wenig materielle Dinge. Sie waren so arm, dass für ihre Erstkommunion hat das Dorf aus Mitleid - weil sie sich so gefreut hat auf dieses Fest - zusammengesteuert für ein weißes Erstkommunionkleid. Das weiße Kleid ist auch Symbol der Reinheit. Wie sehr hat sie sich gesehnt Jesus in der heiligen Eucharistie zu empfangen.
     Aber in diesem Hause, wo sie eingemietet waren wohnte auch ein junger Mann, Alessandro Serenelli, der ihr nachgestellt hat und schließlich versucht hat sie zu vergewaltigen - mit zwölf Jahren. Sie leistete derart Widerstand, dass er derart wild geworden ist, dass er sie erstach mit einer Schusterahle. Es war ein furchtbares Verbrechen. Aber noch im Sterben als der Priester ihr die Krankensalbung spendete, hat sie noch herausgebracht die Worte: »Ich verzeihe ihm, weil auch Jesus den rechten Schächer verziehen hat und so wie er gesagt hat: „Du wirst mit mir im Paradiese sein“, so soll auch er, Serenelli mit mir in Paradiese sein.«

Welch großes Herz hatte dieses zarte kleine Mädchen! 1950 war dann die Heiligsprechung - vorher noch die Seligsprechung - durch Papst Pius dem XII. Der Mörder wurde verurteilt zu 30 Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit, und in dieser Zeit hatte er einen Traum: Es erschien ihm die heilige Maria Goretti und schenkte ihm einen Strauß von 14 Lilien. Wenn wir dahin aufschauen beim heiligen Josef: er hält eine Lilie in der Hand. Die Lilie ist immer Symbol der Reinheit. Und er [Serenelli] bekehrte sich. Wurde dann wegen guter Führung früher entlassen als vorgesehen. Lebte dann in einem Kapuzinerkloster und gehörte dem dritten Orden des heiligen Franziskus an. Ja, es ist schon erstaunlich: bei der Seligsprechung in 1947 saß er in der ersten Reihe neben der Mutter von Maria Goretti: Ja, eine Märtyrerin der Reinheit.

Wenn ich auf das kommende Jugendtreffen schaue, mir ist so dieses Bild gekommen: eine Ellipse - so viel weiß ich noch aus der Geometrie-Unterricht - und eine Ellipse hat zwei Brennpunkte. Und mir scheint so - spreche ich jetzt vielleicht nicht alle die hier mitplanen -, aber das ist so mir auf dem Herzen: diese zwei Brennpunkte der Ellipse bedeuten die Ehrfurcht vor dem Leib Christi und die Ehrfurcht vor dem Leib des Menschen.

Wie lebe ich die Sexualität? Wenn eins von Beiden beschädigt ist, funktioniert es nicht mehr. Also scheint mir so wichtig junge Menschen hinzuführen zur Ehrfurcht vor der heiligen Eucharistie und gleichzeitig auch der Ehrfurcht vor dem großen Geschenk der Sexualität: Das hängt eng zusammen.

Wenn man den Glauben verkündet, dann verkündet man nicht zuerst eine Moral: so musst du leben und das Gebot und das Gebot. Das erste, was man verkünden muss, ist die Freude an der Gegenwart Jesu, der mich unendlich liebt. Und darum ist das erste: diese Verkündigung: Er lebt und wo lebt Er? Er lebt am intensivsten, am verdichtsteten in dieser Welt im Sakrament der heiligen Eucharistie. Und auch das hat eine körperliche Dimension, dass man die Eucharistie so empfängt, dass man dabei niederkniet. So war mir das durch die ganzen Jahre beim Jugendtreffen immer wichtig: den Jugendlichen die knieende Mundkommunion zu zeigen.
     Aber wie gesagt: das wäre nur eine Turnübung, wenn es nicht zuerst die Verkündigung des lebendigen Jesus ist. Dass ich so von seiner Freude getroffen bin, von dieser Gegenwart seiner Liebe, dass ich wie von selber in die Knie sinke. Aber man darf es ein bisschen auch von außen her fördern, denn das Äußere formt das Innere und das Innere wirkt sich wieder nach außen auf. Dann 1998 kam zu uns der große Jungen-Missionars Frankreichs, Daniel Arsch [?], und er hat das erste Mal das angeboten, dass Jugendliche herauskommen und den Herrn bitten, dass ihnen die Kraft gibt so einem keuschen Leben.

Es gibt nur ganz wenige junge Paare die heute in die Ehe gehen unberührt sozusagen. Die nicht vorher schon gelebt haben, wie man in der Ehe lebt. Das den Jugendlichen zu sagen, ist ungeheuer wichtig, die heute sogar im Religionsunterricht das Gegenteil hören.

Und dann kommen Angriffe. wenn man das tut: da wird die Hölle nervös! Und das Erstaunliche an diesen Angriffen ist: sie kommen aus dem Inneren der Kirche! Ich möchte und kann dazu nicht mehr sagen: Angriffe aus dem Inneren der Kirche! Von Leuten die schon lange eine andere Moral verkünden! Das hat keine Folgen: Die Hirten, so scheint es mir, schauen schnell weg. Oder vor zwei Jahren in Pöllau: plötzlich sind da Leute extra angereist aus Graz mit einer sechsfarbigen Fahne um gegen uns zu demonstrieren.

Das ist nicht lustig, aber man fühlt sich dann von der Hölle sehr verstanden. Also wenn die Hölle aktiv wird, dann muss es was wichtiges sein! Wo Licht ist will die Finsternis das Licht erfassen. Leute die eine Lebensweise propagieren und noch stolz, "pride", stolz drauf sind!
     Aber wie gesagt: das schockiert mich gar nicht. Schockiert, schockieren tut mich, dass die Angriffe nicht nur von außen kommen: das ist sowieso klar, sondern von innen.

Und ich rufe ihnen zu, die sie hier sind, und ich bin mir bewusst, dass das im Internet übertragen wird; ich sag's bewusst deswegen: Beten Sie für diese Woche! Und beten Sie für uns, dass wir den jungen Menschen die Freude an Gott vermitteln können! Denn wenn die Freude an Jesus da ist, dann kommt die Frage im Herzen auf: Wie kann ich diese Freude behalten? Wie kann ich bei Jesus bleiben? Das heißt: wie muss ich leben, dass Jesus in meiner Nähe bleiben kann? Das ist dann ein großer Bogen was man sagen muss, aber sehr zentral ist - dieser Punkt, den ich genannt habe. Und ich lieg nicht ganz falsch, wenn ich hier nämlich heute gelesen habe: „Hütet euch vor der Unzucht!“
     Jede andere Sünde die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt versündigt sich gegen den eigenen Leib.
Also es soll mir keiner kommen und sagen: das ist eine einseitige Betonung dieses Punktes. Ich rede hier mit Paulus im Korintherbrief: Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Also wundern wir uns bitte nicht, wenn der Satan uns - ob man nicht in der Ehe lebt oder in der Ehe lebt, ganz egal - wenn der Satan uns in diesem Punkt angreift. Das ist sein beliebtestes Einfallstor: über die sinnlichen Begierden, das ist mehr als die Sexualität.

Interessant: die Mutter Gottes erscheint 42 Jahre in Medjugorje. Und sie hat 40.000 Botschaften gegeben. Und wenn man diese Botschaften durchwühlt, findet man kein einziges Mal das Wort Sexualität. Interessant! Ich weiß schon warum. Weil sie spricht davon: „Fastet!“ - Was ist Fasten anders, als gegen die Begierden des Leibes anzugehen?
     Dieser Ess-Trieb! Und der Mensch ist ein kommunizierendes Gefäß. Arbeitet er an einem Punkt, arbeitet er immer an allen Punkten. Das heißt: der Wasserpegel geht in allen Gefäßen rauf und runter. Ein Mensch der fastet, hat sich mehr in der Hand. Er regiert über sich, er geht an gegen seine Begierden. Es lohnt sich in diesem Punkt zu kämpfen.

Schauen wir wie die Hölle anrennt gegen den Zölibat der Priester! Natürlich ist der Anlass der Diskussionen oft wenn viele Priester ihn nicht aufrichtig leben. Aber es scheint ein ungeheuer wichtiges Element der stillen Verkündigung zu sein: „Es ist möglich!“ Und wenn ich als Priester zur Menschen spreche, dann habe ich schon öfters gesagt: ich weiß wovon ich rede. Was ich euch anrate: enthaltsam bis zur Ehe zu leben, das lebe ich ein Leben lang. Warum kann ich das leben? Ja, weil ich verliebt bin! Weil ich brenne! Weil Jesus mich liebt und weil ich versuche Jesus zu lieben. Dieses Feuer brauchen wir.
     Der Mensch ist nämlich auf Gemeinschaft hin angelegt. Das kann für einen heißen: Ehe. Das kann für den anderen heißen: ein intensives Leben mit Gott. Wer ehelos lebt muss mehr beten als andere, damit er brennt. Das heißt der Zölibat der Priester. Also ich bin überzeugt, der wird nicht aufgehoben werden. Da können noch so viele Synodentage… Also das wird der Himmel nicht zulassen - ich hoffe es zumindest.
     Beten Sie für uns und beten Sie für jene, die einwirken auf die Jugend, dass sie dieses Thema nicht verschweigen. Amen.

Lasset uns beten:
     Herr wir bitten Dich: segne und schütze alle Vorbereitungen auf das Jugendtreffen in Pöllau und auf das Jungfamilien-Treffen. Schenke uns, die wir hier zusammenarbeiten eine tiefe Einheit und einem festen Zusammenhalt!


27.07.2023


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